Museumsspiel

Zweck

Projektives psychodramatisches Gruppenspiel zum Zweck der Erwärmung.

Vorgehen

Die Teilnehmer werden gebeten, aufzustehen und im Raum herumzugehen bzw. sich am Rand der Bühne zu verteilen. Der Regisseur bittet sie, sich Kunstwerke ins Gedächtnis zu rufen, die ihnen lieb und wichtig seien: Bilder, Statuen, Objekte usw. Kunstwerke, wie sie in einem Museum zu finden seien.

Nach kurzer Besinnungszeit bittet der Regisseur die Teilnehmer, auf die Bühne zu gehen, sich einen passenden Platz zu suchen und in die Rolle ihres Kunstwerkes zu gehen - bzw. auch nur eines Teiles davon, etwa bei Bildern mit vielen Figuren. Haben alle ihre Rollen übernommen, führt der Regisseur reihum ein kurzes Interview durch, bei dem erkundet wird, um welche Kunstwerke es sich handelt.

Im nächsten Schritt erklärt der Regisseur, in diesem Museum würden die Ausstellungsstücke um Mitternacht zur Geisterstunde lebendig. Gleich gäbe er ein Zeichen, und dann sei Geisterstunde …
In aller Regel entwickelt sich zwischen den Teilnehmern ein sehr lebendiges und phantasievolles Gruppenspiel mit zahlreichen Interaktionen.
Nach einer angemessenen Zeit beendet der Regisseur das Spiel, indem er erklärt, es sei jetzt 1 Uhr, die Geisterstunde gehe zu Ende, und alle Kunstwerke nähmen ihre ursprüngliche Position wieder ein. Wenn alle Kunstwerke wieder an ihrem Platz und in ihrer Haltung sind, beendet der Regisseur das Spiel, läßt alle ihre Rollen ablegen und die Bühne verlassen. Ist genügend Zeit, so kann der Regisseur die Spieler auch nach und nach im Rahmen eines kurzen Interviews zu den Erlebnissen aus ihren Rollen entlassen.

Im anschließenden Rollenfeedback und Sharing haben die Teilnehmer dann Gelegenheit, ihre Erlebnisse und Erfahrungen untereinander auszutauschen und abklingen zu lassen, Abstand sich vom Erlebten zu gewinnen und in eine mehr reflektierende Haltung überzuwechseln.

Auswertung

Dies weit verbreitete Gruppenspiel gibt den Teilnehmern einer Psychodramagruppe Gelegenheit, auf ein gemeinsames Aktivitätslevel zu kommmen. Der surreale Charakter des Spiels wirkt sehr anregend und spontaneitätsfördernd, der projektive Charakter gibt meist gute Anknüpfungspunkte zur Weiterarbeit. Dem Regisseur bietet das Spiel eine gute Gelegenheit, einen Eindruck von der aktuellen Stimmungslage und Spielfreudigkeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu gewinnen, zudem hat er durch die kurzen persönlichen Interviews die Möglichkeit, zu jedem einzelnen Teilnehmer Kontakt aufzunehmen.

Quellen

Carl Woerner: Starthilfe für Anfänger in der Leitung von Psychodramagruppen.
in: Bosselmann, Gellert, Lüffe: Variationen des Psychodramas. Verlag Christa Limmer: Meezen 1993, S.137-154

Filmtipp dazu

psychodrama/erwaermung/museumsspiel.txt · Zuletzt geändert: 2013/06/28 16:16 (Externe Bearbeitung)
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