(nach Krüger, xxxx)
Zum Thema Rolleneinführung:
beim Interaktions-Interview leitet der Leiter den Protagonisten an, interessierende Aspekte in der Interaktion mit seinen Mitspielern (in ihren Rollen) auszugestalten, vorzugsweise symbolisch handelnd, zumindest aber in Aussagen zu den antagonistischen Rollen
Der Vorteil des Interaktioinsinterviews liegt in seiner starken emotionalen Wirkung und darin, dass damit die aktuelle Szene intensiv weiterentwickelt wird. Die Gefahr besteht darin, dass der Protagonist von seinem emotionalen Prozess überwältigt wird und dies als Kontrollverlust erlebt - mit all seinen Konsequenzen an Scham, Angst vor den eigenen Affekten, Entfremdungsempfindungen etc.
Beim introspektiven Interview unterhält sich der Leiter mit dem Protagonist über seine Motive, Empfindungen und Sichtweisen. Zuweilen läßt man sich auch Vorgeschichte und Hintergründe der aktuellen Szene erläutern - natürlich immer aus der Sicht der jeweiligen Rolle, die der Protagonist gerade eigenommen hat. Das introspektive Interview bietet den Vorteil, dass der Protagonist in seiner Rolle vorwiegend in die distanzierte Position wechselt und über die aktuell gespielte Situation spricht. Es hilft also, sich bedeutsamen Konfliktsituationen in moderater Form anzunähern bzw. in emotional intensiven Situationen, in denen der Protagonist von seinem emotoionalen Prozess überwältigt wird, Distanziertheit und damit Kontrolle hineinzubringen